Nachruf Hans Rudolf Roth

Hans Rudolf Roth war ein erfolg­rei­cher Geschäfts­mann in Gha­na, wohin er 1948 als jun­ger Kauf­mann aus­wan­der­te. Er hat­te die Absicht zwei Jah­re in Afri­ka zu blei­ben – dar­aus wur­den 60 Jah­re! Grund war die Begeg­nung mit Mer­cy Kwa­dua, mit der er vier Kin­der hat­te und bis zu ihrem Tod im Jahr 2016 ver­hei­ra­tet war. Am 9. Juli 2020 ist er im Alter von 93 Jah­ren in Aar­au ver­stor­ben.  

Hans Rudolf war ein Her­zens­mensch und Men­schen­freund. Breit inter­es­siert und enga­giert pfleg­te er nebst sei­nen viel­fäl­ti­gen Tätig­kei­ten in Gha­na gute Bezie­hun­gen zur Pres­by­te­ria­ni­schen Kir­che (Bas­ler Mis­si­on) und zu ihrem Lei­ter Pfar­rer Ernst Pey­er. Nach dem Tod des sehr geschätz­ten Pfar­rers im Jahr 1988 ent­stand der Wunsch, zu sei­nem Geden­ken eine Stif­tung zu grün­den. Und so errich­te­ten 1990 in Gha­na eine Grup­pe von Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zern eine ers­te Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on im Namen von Ernst Pey­er. Hans Rudolf über­nahm spä­ter die Auf­ga­be, die Ernst Pey­er Stif­tung im Jahr 2002 in der Schweiz zu grün­den und wei­ter aus­zu­bau­en.

Aus den beschei­de­nen Anfän­gen ent­wi­ckel­te sich sehr schnell eine erfreu­lich wach­sen­de Orga­ni­sa­ti­on. Eine Viel­zahl von Pro­jek­ten auf den Gebie­ten Gesund­heit und Bil­dung wur­den seit der Grün­dung rea­li­siert. Das Haupt­au­gen­merk lang anfäng­lich auf Inves­ti­tio­nen in die Infra­struk­tur für Was­ser, Abwas­ser und Elek­tri­zi­tät sowie Bau­ten im Umfang von ca. 2 Mio. Fran­ken. Dane­ben wur­den in den ers­ten Jah­ren eine gros­se Zahl von Con­tai­nern nach Gha­na trans­por­tiert, bela­den mit Spi­ta­lu­ten­si­li­en wie Bet­ten, Matrat­zen, Woll­de­cken, Ver­bands­ma­te­ria­li­en, aber auch Not­strom­ag­gre­ga­te, Velos und vie­lem mehr.

Bis 2007 amte­te Hans Rudolf erfolg­reich als Prä­si­dent unse­rer Stif­tung und über­gab dann das Prä­si­di­um an Dani­el Bez. Gleich­zei­tig wur­de er zum Ehren­prä­si­den­ten ernannt und blieb der Stif­tung mit Wohl­wol­len und Inter­es­se treu. 

Dank der guten und viel­fäl­ti­gen Bezie­hun­gen sei­ner Gat­tin, sei­nes viel­sei­ti­gen Enga­ge­ments für die loka­le Bevöl­ke­rung sowie sei­nes gros­sen Inter­es­ses an den tra­di­tio­nel­len Gebräu­chen und Rie­ten, wur­de Hans Rudolf 2001 als Unter­häupt­ling des Stuh­les von Koko­beng instal­liert. Dabei erhielt er den Namen Nana Hans Gymah Anko­a­na. 

Sein Lebens­ge­schich­te, die Hans Rudolf in zwei Büchern fest­hielt, ist uns ein wert­vol­les Andenken und eine blei­ben­de Erin­ne­run­gen an ihn als Freund und gros­ses Vor­bild.

Hans Rudolfs und Mer­cys Wunsch fol­gend wer­den sie zu gege­be­ner Zeit ihre letz­te Ruhe in Koko­ben fin­den.

Text: Dani­el Bez