Herbstpalaver 2025: Mit Partnerschaften mehr erreichen.

Erfolg­rei­che inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit gelingt dank star­ker Part­ner­schaf­ten. Wie die Ernst Pey­er Stif­tung ihre Part­ner­schaf­ten gestal­tet und Ent­wick­lungs­pro­jek­te gemein­sam rea­li­siert, war The­ma des «Herbst­pa­la­vers 2025».

Part­ner­schaf­ten sind ein wesent­li­cher Teil unse­res Lebens. Ob beruf­lich oder pri­vat. Sie beru­hen auf einem bewuss­ten Mit­ein­an­der, Ver­trau­en und gemein­sa­men Zie­len. Auch die Ernst Pey­er Stif­tung setzt bei ihrer Ent­wick­lungs­ar­beit im Nor­den von Gha­na auf Part­ner­schaf­ten. «Das Mit­ein­an­der mit loka­len Orga­ni­sa­tio­nen ermög­licht eine effek­ti­ve und nach­hal­ti­ge Wir­kung unse­rer Pro­jek­te. Indem wir loka­le Exper­ti­se und Prio­ri­tä­ten ein­be­zie­hen, auf Augen­hö­he agie­ren und gemein­sam Lösun­gen ent­wi­ckeln», sag­te Co-Prä­si­dent Wal­ter Espo­si­to in sei­nen Eröff­nungs­wor­ten und beschrieb damit die Art und Wei­se, wie die Stif­tung mit ihren Part­nern zusam­men­ar­bei­tet. Mit Freu­de begrüss­te er rund 50 Gön­ne­rin­nen und Gön­ner, Freun­de und Gäs­te im Alten Spi­tal in Solo­thurn.
Walter Esposito, Co-Präsident der Ernst Peyer Stiftung
Wal­ter Espo­si­to, Co-Prä­si­dent der Ernst Pey­er Stif­tung

Von der Entwicklungshilfe zur internationalen Zusammenarbeit

Bevor Stif­tungs­rat und Pro­jekt­lei­ter Jürg Frei die aktu­el­len Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen vor­stell­te, gab er einen Ein­blick in die Geschich­te der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit. «Ihren Ursprung hat sie im Jahr 1949. Damals rief der US-Prä­si­dent Har­ry Tru­man die rei­chen, ent­wi­ckel­ten Staa­ten dazu auf, die weni­ger ent­wi­ckel­ten Län­der zu unter­stüt­zen. In den Fol­ge­jah­ren geschah dies vor­wie­gend mit tech­ni­scher Hil­fe, wie dem Bau von Brü­cken und Gebäu­den», sag­te er. Spä­ter ver­la­ger­te sich der Fokus zuneh­mend auf die mensch­li­chen Bedürf­nis­se wie Nah­rung, Gesund­heit und Bil­dung. Wäh­rend der ver­gan­ge­nen rund 20 Jah­re ver­än­der­te sich die Ent­wick­lungs­hil­fe weg von kurz­fris­ti­gen Pro­jek­ten hin zu lang­fris­ti­ger, part­ner­schaft­li­cher Zusam­men­ar­beit mit loka­len Orga­ni­sa­tio­nen.

Jürg Frei, Mitglied Stiftungsrat der Ernst Peyer Stiftung
Jürg Frei, Mit­glied Stif­tungs­rat der Ernst Pey­er Stif­tung

Drei Partner für nachhaltige Entwicklung

Die Ernst Pey­er Stif­tung arbei­tet in Gha­na aktu­ell mit drei Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen zusam­men, die wesent­lich zum Erfolg der Was­ser- und Hygie­ne­pro­jek­te bei­tra­gen. C-WASH ist eine Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on, die das Pro­gramm WASH in Schools koor­di­niert und umsetzt. Water Visi­on Tech­no­lo­gy ist ein wei­te­rer und lang­jäh­ri­ger Part­ner. Hier unter­stützt die Stif­tung Repa­ra­tur- und Bil­dungs­pro­gram­me rund um Brun­nen­re­ha­bi­li­ta­ti­on und Brun­nen­un­ter­halt. Als drit­te Orga­ni­sa­ti­on steht die Stif­tung im engen Aus­tausch mit der Bau­ern­ko­ope­ra­ti­ve «Alags­i­taa­ba Kari Non­go» in der Regi­on Bon­go. Der Ver­ein bat die Stif­tung um Unter­stüt­zung beim Auf­bau und bei der Wei­ter­ent­wick­lung ihrer Bau­ern­ko­ope­ra­ti­ve. Gemein­sam wer­den Pro­jek­te lan­ciert, Struk­tu­ren gestärkt und Zie­le nach­hal­tig umge­setzt.

Drei Part­ner – drei unter­schied­li­che For­men der Zusam­men­ar­beit, die sich für eine klei­ne Stif­tung wie die Ernst Pey­er Stif­tung bewäh­ren. «Im Bild des Was­ser­baus gespro­chen, bedeu­tet das, dass wir die Tei­le immer wie­der im Detail betrach­ten, aus­ein­an­der­neh­men, neu ölen und frisch zusam­men­set­zen», erklär­te Jürg Frei die Zusam­men­ar­beit.

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Aktuelle Projekte

Im zwei­ten Teil des Pala­vers stan­den die lau­fen­den Pro­jek­te im Zen­trum. Hans Peter Wil­li, Stif­tungs­rat und Pro­jekt­ver­ant­wort­li­cher für das Pro­gramm WASH in Schools, berich­te­te über erfreu­li­che Ent­wick­lun­gen. «Die Hygie­ne­si­tua­ti­on hat sich an bei­den Schu­len mas­siv ver­bes­sert. Hier­für leis­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ihren Bei­trag. Sie arbei­ten in Was­ser- und Hygie­ne­ko­mi­tees mit und über­neh­men Ver­ant­wor­tung für den Betrieb der Anla­gen. Die Freu­de dar­über, Was­ser direkt ab dem Hahn trin­ken zu kön­nen, ist rie­sig», berich­te­te er.

 

Bei den sani­tä­ren Anla­gen auf dem Schul­ge­län­de ent­schied sich die Stif­tung gemein­sam mit C-WASH für Kom­post­toi­let­ten. Damit wird Was­ser gespart und Abwas­ser ver­mie­den, wel­ches das Trink­was­ser ver­schmut­zen könn­te. Aktu­ell dis­ku­tiert die Stif­tung gemein­sam mit den Ver­ant­wort­li­chen, wie der Unter­halt der neu­en Anla­gen lang­fris­tig finan­ziert wer­den kann. Zum Abschluss sei­ner Aus­füh­run­gen hielt Hans Peter Wil­li fest. «Das Pro­jekt zeigt, dass eine zuver­läs­si­ge Was­ser­ver­sor­gung die Grund­la­ge für Bil­dung ist. Dar­an wol­len wir fest­hal­ten und künf­tig wei­te­re Schu­len auf ihrem Weg hin zu einem hygie­ni­schen Lern­um­feld unter­stüt­zen.»

 

Jürg Frei infor­mier­te über den Pro­jekt­stand der Bau­ern­ko­ope­ra­ti­ve «Alags­i­taa­ba Kari Non­go» und über die länd­li­che Was­ser­ver­sor­gung. Er wies auf die von den Bon­go-Frau­en kunst­voll von Hand gefloch­te­nen Kör­be hin, die am Herbst­pa­la­ver zum Kauf ange­bo­ten wur­den. «Die­ses Pro­dukt zu ver­kau­fen, ist nicht ein­fach. Wir prü­fen die Mög­lich­keit, die Kör­be in der Schweiz zu ver­kau­fen», sag­te er. Das Korb­flech­ten und die Hüh­ner­zucht ergän­zen den Gemü­se­an­bau der land­lo­sen Bau­ern­fa­mi­li­en, die sich der Koope­ra­ti­ve ange­schlos­sen haben. Es sind wei­te­re Initia­ti­ven zuguns­ten eines bes­se­ren Lebens ihrer Fami­li­en. Das Haupt­ziel der Koope­ra­ti­ve ist aber der öko­lo­gi­sche Gemü­se­an­bau wäh­rend der Tro­cken­zeit. Auf einer zwei Hekt­ar gros­sen Flä­che mit Bewäs­se­rungs­an­la­ge bau­en die Fami­li­en Gemü­se für den Eigen­ver­brauch und den Ver­kauf an. Die Stif­tung unter­stützt sie dabei und arbei­tet zu die­sem Zweck auch mit Agrar­fach­per­so­nen zusam­men.

 

Für die länd­li­che Was­ser­ver­sor­gung koope­riert die Stif­tung mit Water Visi­on Tech­no­lo­gy. Im aktu­el­len Pro­jekt wer­den 105 Dorf­brun­nen in den Regio­nen Buil­sa Nord und Buil­sa Süd repa­riert. Bis heu­te wur­den 51 Brun­nen instand gestellt und sechs Brun­nen­platt­for­men neu gebaut. Gleich­zei­tig wur­den 51 Brun­nen­ko­mi­tees aus­ge­bil­det, die den lang­fris­ti­gen Betrieb der Brun­nen sicher­stel­len wer­den. Par­al­lel betreibt Water Visi­on einen Han­del für Brun­nen­er­satz­tei­le. Damit die­se auch für arme Dorf­ge­mein­schaf­ten erschwing­lich sind, betei­ligt sie die Stif­tung an die­sen Kos­ten.

Hans Peter Willi, Mitglied Stiftungsrat der Ernst Peyer Stiftung
Hans Peter Wil­li, Mit­glied Stif­tungs­rat der Ernst Pey­er Stif­tung

Ausblick auf 2026

In ihren Abschluss­wor­ten gab Co-Prä­si­den­tin Julia Pey­er einen Aus­blick auf die Pro­jek­te im Jahr 2026: «Geplant sind wei­te­re Schul­pro­jek­te sowie zusätz­li­che Brun­nen­re­pa­ra­tu­ren. Bei den Bon­go-Far­mern fokus­sie­ren wir uns auf den Gemü­se­an­bau, der dem­nächst star­tet. Wir sind hoff­nungs­voll, dass sie dank der neu­en Bewäs­se­rungs­an­la­ge und den Wei­ter­bil­dun­gen im öko­lo­gi­schen Gemü­se­an­bau eine gute Ern­te erzie­len wer­den. Es gibt noch viel zu tun. Mit ihrer Unter­stüt­zung packen wir es an», sag­te sie und schloss mit einem herz­li­chen Dan­ke­schön den offi­zi­el­len Teil der Ver­an­stal­tung, bevor sie zum Apé­ro ein­lud.

Der Stiftungsrat bedankt sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie bei Maya Burkhard für die Moderation und Rahel Briggen für die Organisation des Anlasses.

Bericht: Judith Bach­mann

Augustina Awuri

Junge Stimmen, klare Ziele

Mit Enga­ge­ment, Eigen­ver­ant­wor­tung und viel Aus­dau­er set­zen sich Jugend­li­che wie Augus­ti­na im WASH-Club für sau­be­res Was­ser und bes­se­re Hygie­ne ein. Dabei zei­gen sie, wie aus Betei­li­gung nach­hal­ti­ge Ver­än­de­rung ent­steht.

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