Neue Leitung – Im Tandem die Stiftung weiterentwickeln
Seit dem 1. Januar 2025 führen Julia Peyer und Walter Esposito die Ernst Peyer Stiftung. Im Interview erzählen sie von ihrer neuen Funktion und der gemeinsamen Arbeit.
Eine Schule ohne Wasser und Toiletten können wir uns in der Schweiz nicht vorstellen. Im Norden von Ghana ist dies nichts Aussergewöhnliches. Im Rahmen von «Blue Schools» unterstützt die Ernst Peyer Stiftung Schulen in ihrem Bemühen um bessere Lernbedingungen.
Fehlt es an einer Schule an Wasser und Hygiene, leidet auch die Bildung. Die Kinder sind gezwungen, ihre Notdurft im Freien zu verrichten oder für den Toilettengang das Schulgelände zu verlassen. Mit unserer Unterstützung erhalten Schulen im Norden von Ghana eine langfristig funktionierende Infrastruktur von sanitären Einrichtungen, Zugang zu Wasser sowie Bildung rund um Hygiene, Gesundheit und Ökologie.
Ausgewählt und betreut von ProNet North, unserem Partner vor Ort, haben wir das Pilotprojekt «WASH in School» mit zwei Schulen gestartet. Beide führen neben dem Schulbetrieb auch ein Internat, wo die Notwendigkeit für sauberes Wasser und funktionierende Sanitäranlagen ganz besonders gross ist.
St. John’s Integrated Senior High/Technical School (Kassena-Nankana-District)
Eine Schule, die sowohl hörende als auch hörbehinderte Jugendliche aufnimmt. Sie ist eine der wenigen Schule in Ghana, die auch Kindern mit einer Beeinträchtigung den Unterricht ermöglicht. Rund 900 Schülerinnen und Schüler besuchen die Schule, wo sie die Fächer Agrarwissenschaften, allgemeine Wissenschaft, Wirtschaft, Hauswirtschaft, Technik, Kunst und Bildende Kunst belegen.
Die Azie-Namor Senior High School, Azie Namor (Bongo-District)
Die Schule wurde 2012 als Gemeinschaftsschule gegründet und war im Sozialzentrum der Gemeinde Namor untergebracht, bis sie im Dezember 2019 in eine staatliche Schule umgewandelt wurde. Das Dorf Azie-Namor liegt nahe der Grenze zu Burkina Faso. Die Schule umfasst knapp 400 Schülerinnen und Schüler sowie 34 Lehrpersonen. Die wenigen Toiletten der Schule können mangels Wasser nicht benutzt werden.
Die Schulen sind mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Diese reichen von unzureichenden Klassenräumen über fehlendes Mobiliar bis hin zu veralteten Schulbüchern. Als grösstes Problem aber bezeichnen die Schulverantwortlichen die Wasserversorgung, die sanitären Anlagen und die Umwelthygiene.
Mit „WASH in School“ wird das Hygiene- und Wasserproblem einer Schule ganzheitlich analysiert und Lösungen mit den Schulverantwortlichen sowie den Schülerinnen und Schülern erarbeitet. Die Motivation für eine langfristige Verbesserung der Situation ist entscheidend für die Fortführung des Projektes in der Phase zwei.
Basierend auf den Ergebnissen der Phase 1 wird mit den Studierenden und der Lehrerschaft festgelegt, welche organisatorischen und baulichen Massnahmen und welche Infrastrukturverbesserungen umgesetzt werden sollen. Dabei fokussieren wir uns auf neue Wasserpumpen, die Installation der gesamten Wasserversorgung, die Abwasseranlagen und den Bau von neuen Toiletten. Ein wichtiges Thema sind auch Schulgärten mit Gemüseanbau und praktischem Unterricht.
Bericht: Judith Bachmann
Seit dem 1. Januar 2025 führen Julia Peyer und Walter Esposito die Ernst Peyer Stiftung. Im Interview erzählen sie von ihrer neuen Funktion und der gemeinsamen Arbeit.
Mit der neuen Anlage sichern sich die Bauernfamilien die Nahrung während der Trockenzeit.
Rund 50 Interessierte nahmen am 9. November 2024 am jährlichen Herbstpalaver der Ernst Peyer Stiftung im Alten Spital, in Solothurn, teil.
Seit seinem letzten Besuch sind vier Jahre vergangen. Nun ist Präsident Hannes Heinimann im November 2023 nach Ghana gereist.
Wir heissen Julia Peyer herzlich im Stiftungsrat willkommen und freuen uns auf die Zusammenarbeit.
Gleich von zwei treuen und fachkundigen Stiftungsräten müssen wir uns in diesem Jahr verabschieden.