BLUE SCHOOLS: Wasser, Hygiene und Gesundheit für Jugendliche und Lehrpersonen
Schüler beim Wassertank
Eine Schule ohne Wasser und Toiletten können wir uns in der Schweiz nicht vorstellen. Im Norden von Ghana ist dies nichts Aussergewöhnliches. Im Rahmen von «Blue Schools» unterstützt die Ernst Peyer Stiftung Schulen in ihrem Bemühen um bessere Lernbedingungen.
Fehlt es an einer Schule an Wasser und Hygiene, leidet auch die Bildung. Die Kinder sind gezwungen, ihre Notdurft im Freien zu verrichten oder für den Toilettengang das Schulgelände zu verlassen. Mit unserer Unterstützung erhalten Schulen im Norden von Ghana eine langfristig funktionierende Infrastruktur von sanitären Einrichtungen, Zugang zu Wasser sowie Bildung rund um Hygiene, Gesundheit und Ökologie.
Ausgewählt und betreut von ProNet North, unserem Partner vor Ort, haben wir das Pilotprojekt «Blue School» mit zwei Schulen gestartet. Beide führen neben dem Schulbetrieb auch ein Internat, wo die Notwendigkeit für sauberes Wasser und funktionierende Sanitäranlagen ganz besonders gross ist.
Folgende Schule sind am Projekt beteiligt:
St. John’s Integrated Senior High/Technical School (Kassena-Nankana-District)
Eine Schule, die sowohl hörende als auch hörbehinderte Jugendliche aufnimmt. Sie ist eine der wenigen Schule in Ghana, die auch Kindern mit einer Beeinträchtigung den Unterricht ermöglicht. Rund 900 Schülerinnen und Schüler besuchen die Schule, wo sie die Fächer Agrarwissenschaften, allgemeine Wissenschaft, Wirtschaft, Hauswirtschaft, Technik, Kunst und Bildende Kunst belegen.
Die Azie-Namor Senior High School, Azie Namor (Bongo-District)
Die Schule wurde 2012 als Gemeinschaftsschule gegründet und war im Sozialzentrum der Gemeinde Namor untergebracht, bis sie im Dezember 2019 in eine staatliche Schule umgewandelt wurde. Das Dorf Azie-Namor liegt nahe der Grenze zu Burkina Faso. Die Schule umfasst knapp 400 Schülerinnen und Schüler sowie 34 Lehrpersonen. Die wenigen Toiletten der Schule können mangels Wasser nicht benutzt werden.
Die Schulen sind mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Diese reichen von unzureichenden Klassenräumen über fehlendes Mobiliar bis hin zu veralteten Schulbüchern. Als grösstes Problem aber bezeichnen die Schulverantwortlichen die Wasserversorgung, die sanitären Anlagen und die Umwelthygiene.
Wie wir helfen?
Mit „Blue School“ werden das Hygiene- und Wasserproblem einer Schule ganzheitlich analysiert und Lösungen mit den Schulverantwortlichen sowie den Schülerinnen und Schülern erarbeitet. Die Motivation für eine langfristige Verbesserung der Situation ist entscheidend für die Fortführung des Projektes in der Phase zwei.
Phase 1: Ziele
- Das Projektmanagement-Team samt Schülerausschuss ist motiviert, geschult und befähigt seine Aufgaben zu erfüllen.
- Die vorhandene Wasserversorgungsinfrastruktur der Schulen wird überprüft und repariert, der Ausbau ist abgeklärt. Ein realistischer langfristiger Betriebs- und Wartungsplan ist entwickelt.
- Die vorhandene sanitäre Infrastruktur wird überprüft, gereinigt, repariert. Ein realistischer langfristiger Betriebs- und Wartungsplan ist entwickelt.
- Erste von Schülern geleitete Initiativen hinsichtlich Hygiene und Ökologie haben zu einer sauberen und gesunden Schulumgebung geführt. Eine Abfallwirtschaft ist vorhanden und wird genutzt.
Realisation in der zweiten Phase
Basierend auf den Ergebnissen der Phase 1 wird mit den Studierenden und der Lehrerschaft festgelegt, welche organisatorischen und baulichen Massnahmen und welche Infrastrukturverbesserungen umgesetzt werden sollen. Dabei fokussieren wir uns auf neue Wasserpumpen, die Installation der gesamten Wasserversorgung, die Abwasseranlagen und den Bau von neuen Toiletten. Ein wichtiges Thema sind auch Schulgärten mit Gemüseanbau und praktischem Unterricht.
Aktuell befinden wir uns in der ersten Projektphase. Für diese hat der Stiftungsrat CHF 30’000 gesprochen.
Blue Schools verfügen über eine funktionierende Wasserversorgung und Toiletten. Kinder und Jugendliche lernen in Blue Schools die Zusammenhänge zwischen Klima, Ökologie, Gesundheit und Ernährung. Zur Infrastruktur zählen geschlechtergetrennte Toiletten, Einrichtungen zum Händewaschen mit Seife und Schulgärten.