Die Fruchtbarkeit der Böden ver­bes­sern

Die Fruchtbarkeit der Böden nachhaltig verbessern

Lange Trockenzeiten und star­ke Niederschläge im Herbst füh­ren in Ghana immer wie­der zu star­ken Bodenerosionen. Die Folge sind nied­ri­ge Ernteerträge und schlech­te Ernährung für die Familien. Mit einem Bodenverbesserungsprogramm unter­stützt die Ernst Peyer Stiftung Kleinbauern dabei, Gemüse auch in der Trockenzeit anzu­bau­en und so die Lebenssituation der länd­li­chen Bevölkerung zu ver­bes­sern.

Grundwasser ist die Hauptwasserquelle für die Menschen in Ghana und in den meis­ten Regionen Afrikas. Mittels Wasserpumpen oder her­kömm­li­chen Brunnen gewin­nen die Menschen das kost­ba­re Gut. Vereinzelt wird Wasser aus Bächen und Teichen ver­wen­det. Regenwasser fliesst mehr­heit­lich unge­nutzt ab. Nur die Städte Bolgatanga und Bakwu wer­den mit Oberflächenwasser aus Stauseen ver­sorgt.

Im Herbst 2019 reg­ne­te es aus­gie­big und sehr lan­ge. Auf den aus­ge­trock­ne­ten Böden konn­te das Regenwasser nicht absi­ckern und floss unge­nutzt ab. In leich­ter Hanglage spül­te das Wasser die dün­ne Erdschicht erbar­mungs­los von den Feldern weg. Zurück blie­ben ero­dier­te Böden, unbrauch­bar für die Landwirtschaft.

Initiative von Kleinbauern
Anfang 2020 nahm eine Gruppe von Kleinbauern aus dem Bongo Distrikt sich die­ses Problems an und bat die Ernst Peyer Stiftung um Unterstützung. Sie hat­ten erkannt, dass mit dem Terrassieren der Felder Erosionen ver­hin­dert wer­den kön­nen. Ihre Anfrage beinhal­te­te drei Elemente: finan­zi­el­le Unterstützung für Werkzeuge und Baumsetzlinge, Wissen über das Anlegen für Terrassierungen und über die Verbesserung der Fruchtbarkeit der Böden mit­tels Massnahmen des öko­lo­gi­schen Landbaus. Eine sehr lobens­wer­te Initiative, wel­che die Ernst Peyer Stiftung mit GHC 20 000 (ca. 3000.- Schweizer Franken) unter­stützt.

Zusammenarbeit mit Aqua Alimente 
Das Wissen dar­über, wie Terrassierungen anzu­le­gen sind, fehlt in Ghana – sowohl bei der Ernst Peyer Stiftung als auch bei den loka­len Partnern. Und so wur­de die Schweizer NGO Aqua Alimenta als Projektpartner bei­gezo­gen. Bereits im nahen Burkina Faso mit loka­len Spezialisten tätig, wur­den ers­te Kontakte geknüpft und Gespräche geführt. Ziel der Zusammenarbeit ist es, das Wissen der loka­len Spezialisten aus Burkina Faso an die Kleinbauern aus dem Bongo-Distrikt wei­ter­zu­ge­ben. Letztere sind sehr dar­an inter­es­siert und freu­en sich auf die Zusammenarbeit. Nun müs­sen sie sich noch etwas gedul­den. Bedingt durch die aktu­el­le Corona-Situation muss­ten ers­te Treffen ver­scho­ben wer­den.

Bessere Ernteerträge
Angesichts der ste­tig stei­gen­den Nachfrage nach Wasser und der vor­han­de­nen Wasserknappheit über­zeugt die­ses Projekt auf allen Ebenen. Mit Terrassierungen und ent­spre­chen­den Bepflanzungen sowie Überlaufbecken kön­nen die Ernteerträge der Kleinbauern künf­tig gestei­gert wer­den. Unzählige Menschen haben damit Zugang zu einem höhe­ren Einkommen und einer bes­se­ren Ernährung. Zudem besteht die Hoffnung, dass der Grundwasserspiegel dank der Massnahmen mit­tel­fris­tig wie­der anstei­gen wird. Statt abzu­flies­sen, sickert Regenwasser über die Böden zurück ins Grundwasser. Damit schliesst sich ein Kreislauf, der eine Versorgung mit sau­be­rem Wasser ermög­licht: Wasser auch wäh­rend der Trockenzeit für Mensch, Tier und Landwirtschaft. Beindruckende Beispiele aus Ländern der Sahelzone oder aus Indien bele­gen dies.