Konzept Wissen ver­mit­teln: für den Unterhalt der Wasserquellen, Distrikt Nabdam (Upper East Region)

  • Wasser bedeu­tet Leben, Überleben und Entwicklung – auch für die von der Regierung ver­ges­se­ne Bevölkerung in länd­li­chen Gebieten Ghanas.

  • Neben dem Instandstellen von Pumpanlagen ist die Aus- und Weiterbildung der Wasserkomitees essen­zi­ell. Zusammen mit Water Vision Technology (WVT) hat die Ernst Peyer Stiftung eine drei­tä­gi­ge Schulung für die Wasserkomitee-Verantwortlichen erar­bei­tet.

  • Projektdauer: Februar 2021 bis Dezember 2021

Seit 2013 hat die Ernst Peyer Stiftung im Norden von Ghana 301 Pumpanalgen repa­riert und zum Teil neu gebaut. Der loka­le Partner Water Vision Technology (WVT) hat die Arbeiten vor Ort aus­ge­führt und ver­ant­wor­tet. Damit haben 60‘000 bis 90‘000 Menschen wie­der Zugang zu sau­be­rem Wasser. Parallel dazu hat WVT im Auftrag der Ernst Peyer Stiftung die Wasserkomitees hin­sicht­lich Pumpenunterhalt und Water-Pricing aus­ge­bil­det.

Wissen, wel­ches die Stiftung auch Dorfgemeinschaften zur Verfügung stel­len will, deren Pumpen funk­tio­nie­ren: für einen lang­fris­ti­gen Betrieb und um künf­ti­ge Totalausfälle zu ver­mei­den.

Nabdam

Nabdam, Upper East Region

Dreitägige Schulung
Teilnehmende de Schulung sind 1352 Wasserkomitee-Mitglieder von 169 Wasserpumpstellen im Distrikt Nabdam. An 56 Ausbildungsorten wer­den sie wäh­rend drei­er Tage wei­ter­ge­bil­det. Ziele der Schulung sind: die Fähigkeiten wie Pumpen rea­pie­ren und Ersatzteile ein­bau­en schu­len, die Zusammenarbeit inner­halb der Wasserteams för­dern sowie das Selbstvertrauen der ein­zel­nen Teammitglieder stär­ken. Die Frauen und Männer sol­len künf­tig in der Lage sein, indi­vi­du­el­le und kol­lek­ti­ve Routineaufgaben an den Pumpenstandorten effek­tiv und effi­zi­ent zu lösen und auch schwie­ri­ge­re Probleme zu bewäl­ti­gen. Sie ler­nen Pumpen zu war­ten, bevor sie nicht mehr funk­tio­nie­ren. Weiter sol­len die Wasserkomitees ver­ste­hen, dass die Pumpstationen für die Nutzergemeinschaften und nicht für die Regierung oder irgend­ei­nen Geldgeber bestimmt sind. Die Ziele sind hoch gesteckt, aber nicht uner­reich­bar. Als Schulungsunterlagen die­nen neben ande­rem Bilder von gut und schlecht unter­hal­te­nen Pumpenstandorten ver­schie­de­ner Pumpengemeinschaften.

Wissen ver­mit­teln: prak­tisch und mit Feingefühl
Die ver­schie­de­nen Pumpenmodelle und ihre Anwendungen, prak­ti­sches Üben und Wissensvermittlung mit­tels Bildern sind ent­schei­dend für Lernende, die ver­schie­de­ne Sprachen spre­chen und denen das gemein­sa­me Vokabular fehlt. Ein hoher Prozentsatz der Teilnehmenden besteht aus Analphabeten, die sich mög­li­cher­wei­se unbe­hag­lich füh­len, wenn sie bei einer Schulung die­ser Art teil­neh­men. Feingefühl ist gefragt. Ethnische Herkunft, der schu­li­sche Hintergrund der Teilnehmenden, Fragen zu Konflikten zwi­schen Benutzergemeinschaften, reli­giö­se Feiertage und Markttage spie­len eine wich­ti­ge Rolle bei der Festlegung des Kursprogrammes und der Kurstage.

Schulungsorte und Ausbildungsziele
WVT führt alle Schulungen durch, an ver­schie­de­nen Standorten, in schat­ti­ger Umgebung und in unmit­tel­ba­rer Nähe eines Pumpenstandortes. Dies bie­tet die Gelegenheit, das Gelernte an einer Pumpe direkt aus­zu­pro­bie­ren und anzu­wen­den. Am Ende der Ausbildung sol­len die teil­neh­men­den Fraune und Männser das tech­ni­sche Wissen für den Pumpenunterhalt erlangt haben und ver­ste­hen, wie nach­hal­ti­ge Wasserversorgung ermög­licht wird. Darin ein­ge­schlos­sen sind auch Hygieneerziehung und Förderung guter sani­tä­rer Verhältnisse in der Umgebung der Bohrlöcher und in den Wohnhäusern.

Für die Organisation und Durchführung der Schulung hat die Ernst Peyer Stiftung CHF 38’000 auf­ge­wen­det.