100 Haushaltlatrinen für die Menschen im Süden
- Die Ernst Peyer Stiftung unterstützt in den Gemeinden Kwame Kyere und Alafia (Ayensuano District) den Bau von 100 Haushaltlatrinen.
- Umgesetzt wird die Initiative von unserem Partner CWSA.
- Ziel ist es, alle Latrinen bis März 2020 zu bauen. 30 der 74 für Kwame Kyere geplanten Latrinen waren bis Oktober 2019 bereits erstellt.
Die größte Herausforderung der Gemeinden ist der Zugang zu Trinkwasser. Anfangs 2019 sponserte Rotary International ein Bohrloch. Dank diesem hat nun ein Teil der Bevölkerung sauberes Trinkwasser. In beiden Gemeinden gibt es keine öffentlichen Latrinen.
Ernest Alanyo, ein Bewohner, erzählt: „In der Regenzeit ist es sehr unangenehm und mitunter gefährlich, wenn sowohl Kinder als auch alte Menschen ihre Notdurft im Busch verrichten müssen. Es ist für uns eine grosse Erleichterung, dass die Ernst Peyer Stiftung uns beim Bau unserer Haushaltlatrine unterstützt.»
Beim Bau der Latrinen gibt es immer wieder Hindernisse zu überwinden: Einmal ist der Grundwasserspiegel zu hoch, dann erschwert felsiges Gelände das Graben. Laut Adu Emmanuel, Maurer und einer der vier ausgebildeten Latrinenhandwerker, erwarten einige Bewohner zudem, dass der Projektsponsor (die Ernst Peyer Stiftung) die einzelnen Latrinen mit einem höheren Betrag unterstützen sollte. Die Ernst Peyer Stiftung hält aber an ihrer Strategie fest, Initiativen immer zusammen mit den Betroffenen zu realisieren. Letztere müssen sich aktiv um eine Haushaltlatrine bemühen und ihren persönlichen Beitrag leisten. Sowohl finanziell als auch bei der Mitarbeit. Und so sind wir überzeugt, dass ein finanzieller Beitrag von 200 bis 300 GHC (40 – 60 Franken) pro Latrine gerechtfertigt ist. Denn was nichts kostet, hat letztlich auch weniger wert und wird später kaum geschätzt.
Bei meinem Besuch im Oktober 2019 habe ich die Dorfbevölkerung ermutigt, sich vermehrt gegenseitig zu unterstützen und einander zu helfen: Hilfe zur Selbsthilfe und zur Nachbarschaftshilfe.
CWSA – Community Water Sanitation Agency ist eine dem Staat unterstellte Institution. Sie ist verantwortlich für die Bereitstellung von Trinkwasser und der damit verbundenen sanitären Einrichtungen sowie für die Hygieneförderung in ländlichen Gemeinden und Kleinstädten. CWSA mobilisiert vor Ort die Ressourcen, legt die Standards fest und hilft bei der Realisation der Projekte.
Text: Hans Ruedi Ingold